
"Eines Christen Handwerk ist
beten. Wie ein Schuster einen Schuh
macht, und ein Schneider einen Rock, also
soll ein Christ beten. In allen
menschlichen Dingen richten wir alles
durchs Gebet aus: was geordnet ist, das
regieren wir; was geirrt ist, ändern und
bessern wir; was nicht geändert oder
gebessert werden kann, das leiden wir,
überwinden alles Unglück und erhalten
alles Gute. Wider Gewalt ist kein Rat,
sondern allein Gebet." Martin Luther
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Paulus
hat oft davon geschrieben, er bete ohne
Unterlass, rief auch seine Leser dazu auf. Hier
die entsprechenden Bibelstellen nach Luther:
Römer 1:9 Denn Gott ist mein
Zeuge, welchem ich diene in meinem Geist am
Evangelium von seinem Sohn, daß ich ohne
Unterlaß euer gedenke
Römer 9:2 daß ich große
Traurigkeit und Schmerzen ohne Unterlaß in
meinem Herzen habe.
1. Thessalonicher 1:2 Wir danken
Gott allezeit für euch alle und gedenken euer im
Gebet ohne Unterlaß
1. Thessalonicher 2:13 Darum
danken auch wir ohne Unterlaß Gott, daß ihr, da
ihr empfinget von uns das Wort göttlicher
Predigt, es aufnahmt nicht als Menschenwort,
sondern, wie es denn wahrhaftig ist, als Gottes
Wort, welcher auch wirkt in euch, die ihr
glaubet.
1. Thessalonicher 5:17 betet
ohne Unterlaß,
2. Timotheus 1:3 Ich danke
Gott, dem ich diene von meinen Voreltern her in
reinem Gewissen, daß ich ohne Unterlaß dein
gedenke in meinem Gebet Tag und Nacht;
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Wie
soll das nun gehen?
Man muss doch auch mal an was anderes denken, als
nur ans Gebet? Das ist der große Irrtum, dem
die meisten Christen heutzutage unterliegen.
Zumindest nach meiner Meinung. Gibt es einen
einzigen Gedanken, der unserem Herrn Jesus
Christus verborgen sein sollte? Lk. 12, 2-3 a
Ist es nicht so, dass er uns versprochen hat,
bei uns zu sein, bis an der Welt Ende? Matthäus
28:20 b
Hat er uns nicht gesagt, einen Ratgeber zu uns
zu senden, den heiligen Geist, der in uns Wohnung
nehmen wird? Johannes 14:17 c
Also scheint es mir mit dem Beten ohne
Unterlass ganz einfach: Es sollte uns nur bewusst
sein, dass wir stets und ständig Jesus Christus bei
uns haben, dass alle unsere Gedanken auch ihm
präsent sind. Ob wir nun überlegen, zur
Toilette oder in den Gottesdienst zu gehen, das
macht keinen Unterschied. Er kennt uns durch und
durch, nichts ist ihm verborgen.
Warum sollte ich also so tun, als könnte ich
bei mir denken? Nein, ich kann stets und ständig
im Hinterkopf halten, das mein Denken und Fühlen
auch Jesus bekannt ist - schon klappt es von ganz
allein, dass ich dauernd bete.
Ich mache es eben so, dass ich in allen meinen
Gedankengängen immer wieder die Anrede an meinen
Herrn Jesus richte. Er ist immer da, also muss
ich mich nicht erst hinknieen, oder hinsetzen,
Gebetshaltung einnehmen, Hände falten oder heben
- nein, auch auf dem Fahrrad oder bei der Arbeit
kann ich stets und ständig fragen: Herr Jesus,
was meinst DU? Ihm stets und ständig meine
Gedanken bringen. Freue ich mich an dem schönen
Wetter, kann ich auch gleich ein Dankgebet daraus werden lassen, ist es nass und regnerisch
kann ich auch danken, aber auch hadern - er ist
ja immer und überall dabei.
Es ist also ganz einfach: Mache Dir bewusst,
dass Jesus stets dabei ist. Dann verhalte Dich
auch in Gedanken entsprechend. Es wird schnell
zur Gewohnheit.
Trotzdem habe ich gesonderte Gebetszeiten,
denn bei dieser von mir beschriebenen
Bewusstmachung der steten Omnipräsenz unseres
Herrn Jesus Christus in uns kommt man auch
schnell dazu, Gebet belanglos werden zu lassen.
Das ist mir zumindest passiert.
Wie aber
bekomme ich nun Gebetszeiten auf die Reihe?
Viele Christen beschweren sich, dass man
abschweift, wenn man nur und ausschließlich
Fürbitte leisten will, Anbetung bringen möchte,
auch, dass man sich, wie ich eben schrieb,
belanglos wird.
Hier kann der anliegende Plan helfen. Es ist
die Darstellung einer Stunde - im Kreis, wie auf
einer Uhr - mit wechselnden Gebetselementen. Um
also eine Stunde zu beten, kann dieser Leitfaden
hervorragende Hilfe geben. Alle 5 Minuten
wechselt man die Anbetungsform, Gebetsform und
ist schnell dabei, eine Stunde ausschließlich
konzentriert zu beten, ohne in Belanglosigkeiten
zu verfallen.
Auch das Zitat Martin Luthers, welches
darunter steht, ist sinn- und hilfreich - um
einen Bezug zu bekommen zum Gebet als solches.
Die Frage: "Was bringt Gebet?", ist darin
nämlich beantwortet: Gebet ist unsere Waffe, die
wir stets und ständig bei uns tragen, indessen wir
unser Schwert, die Bibel, oft genug zuhause
lassen. Unseren Mund, unsere Gedanken vergessen
wir nie und nirgends...
Darum - und nicht nur darum: Betet ohne
Unterlass!
Gottes Segen von Herzen wünscht, R. Otto Heydorn
a) 2 Es ist aber nichts
verborgen, das nicht offenbar werde, noch
heimlich, das man nicht wissen werde. 3 Darum,
was ihr in der Finsternis saget, das wird man im
Licht hören; was ihr redet ins Ohr in den
Kammern, das wird man auf den Dächern predigen.
b) und lehret sie halten
alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich
bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
c) den Geist der Wahrheit,
welchen die Welt nicht kann empfangen; denn sie
sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr aber
kennet ihn; denn er bleibt bei euch und wird in
euch sein.
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