Einführung

Viele spüren, daß wir mit unserem Denken und Reden über den christlichen Glauben in Verlegenheit geraten sind:

Was läßt sich in dieser Zeit über seinen Grund, seinen Wert und seine Wirkung sagen? Mit welchen Worten können wir dies angemessen, verständlich und überzeugend tun?

Welche Ziele und Verhaltensweisen ergeben sich daraus für unser tägliches Leben?

Was haben wir den Angehörigen anderer Religionen und Nichtchristen zu sagen?

Viele Worte des Glaubens sind veraltet. Manche biblische Aussagen, kirchliche Lehren und überlieferte Frömmigkeitsformen sind kaum noch zu erklären. Fast nichts ist mehr selbstverständlich.

Dagegen können auch Theologieprofessoren und Pfarrer allein nichts machen. Denn das Wort Gottes ist und wird für uns und andere nur dann "Fleisch", wenn auch im Alltag verständlich und überzeugend vom christlichen Glauben gesprochen und danach gelebt wird. Dazu will dieses Buch beitragen.

Die Texte gehen von folgenden Fragen aus:

Deutlicher als in einem Lexikon üblich ist auch der subjektive Standpunkt des Verfassers zu erkennen. Oft wird der Leser persönlich angesprochen. Das soll dazu herausfordern, in das Gespräch einzutreten und Stellung zu beziehen.

Die Aufteilung in Stichworte reißt zwar zu nächst vieles auseinander; sie erlaubt aber auch, etwas herauszugreifen und abzugrenzen.

Querverweise bringen Zusammenhänge in den Blick.

Die Auswahl der Stichworte mußte nach subjektivem Ermessen vorgenommen werden und ist sicherlich noch zu sehr am überlieferten, aber zum Teil gar nicht mehr aktiven Sprachgebrauch orientiert. Bei alten und neuen Wörtern war immer ihre mögliche Bedeutung für den christlichen Glauben maßgebend, die der dazu geschriebene Text aufzeigen soll.

In der christlichen Kirche kommt es heute mehr denn je darauf an, daß ihre Mitglieder mitreden können und an der Aktualisierung des Glaubens beteiligt sind. Dies Buch soll Menschen helfen, die sich über ihren Glauben klarwerden und anderen etwas davon vermitteln möchten.

Als Leser und Benutzer habe ich mir neben Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Eltern vor allem auch ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter der Kirche vorgestellt. Denn im kirchlichen Unterricht, in der Jugendarbeit, Schule und Familie entscheidet sich, ob Christen über Fragen des Glaubens mitzureden lernen oder nicht.

Die Sprache dafür müssen sie zum Teil erst noch selbst finden, entwickeln und einüben.

Dazu geben die "Anregungen zum Gebrauch dieses Buches" einige praktische Hinweise. Sie sind in mehreren Seminaren des Fachbereichs Theologie-Religionspädagogik der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe und während eines Praxissemesters im Kirchenkreis Leverkusen entwickelt und erprobt worden.

Das Begriffsregister am Ende des Buches enthält Verweise auf Texte, in denen zu einem Stichwort etwas zu finden ist.

Bibelstellen werden nach "Die Gute Nachricht. Die Bibel im heutigen Deutsch", nach der "Einheitsübersetzung" oder nach dem Luthertext zitiert.

Allen, die mir diese Arbeit ermöglicht und mir dabei geholfen haben, möchte ich an dieser Stelle sehr herzlich danken, insbesondere Herrn Dekan Frieder Mörike (Göppingen, früher Landesjugendpfarrer in Württemberg) und der Lektorin des Kreuz Verlages, Frau Hildegunde Wöller, für die Planung und Begleitung des Vorhabens und die hilfreiche kritische Durchsicht und Verbesserung der Texte.

Günter Hegele

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